Arbeiten in der Sprachmittlung
Wie ist das so – Arbeiten als Sprachmittler?
Diesmal beantwortet Jameel Juratly, Sprachmittler, drei Fragen zu seinem Arbeitsalltag.
Seine Antworten geben einen Einblick in die Aufgabe, als Sprachmittler in Oldenburg aktiv zu sein.
Was sind die schönen Seiten des Jobs?
Zunächst freue ich mich darauf und darüber, dass die Stadtverwaltung auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger reagiert und zum Beispiel meine Stelle als Sprachmittler geschaffen hat. Das zeigt mir, wie wichtig es der Stadtverwaltung ist den Menschen mit wenigen oder eingeschränkten Sprachkenntnissen zu helfen.
Ich begegne in meiner Tätigkeit täglich Menschen, deren Hilflosigkeit ich aus eigener Erfahrung gut nachspüren und verstehen kann. Dabei freue ich mich, wenn ich die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Integrationssozialarbeit unterstützen darf, um Antworten auf die Fragen, Sorgen und Nöte dieser Menschen zu vermitteln.
Was musstest du nach deiner Ausbildung in der Praxis dazu lernen?
Unsere Arbeit beschränkt sich nicht nur auf die Übersetzung, sondern beinhaltet auch den Dialog zwischen den Kulturen.
Wenn ich zum Beispiel eine Broschüre oder einen Artikel der Stadtverwaltung ins Arabische übersetze, raufe ich mir die Haare. Denn nicht für jedes deutsche Wort gibt es ein arabisches Pendant. Den Unterschied zwischen „Integration“ und „Inklusion“ auf Arabisch zu erklären, grenzt an eine Sisyphos-Arbeit. Das ist wirklich eine interkulturelle Herausforderung dabei den Fettnäpfchen auszuweichen!
Was überrascht dich immer noch?
Wenn ich in meinem Dienst Menschen freundlich und offenherzig begegne, öffnen diese sich ihrerseits ebenso und gewinnen Vertrauen.
Daher beglückt mich diese Aufgabe an jedem Tag neu. Dafür bin ich der Stadt dankbar, dass ich so zum Wohle anderer mitarbeiten kann.
Dein Tipp?
Ich möchte mehr Migrantinnen und Migranten in der Stadt dazu motivieren, sich für eine Stelle bei der Stadtverwaltung zu bewerben. Hier gibt es vielfältige Berufe, die von vielfältigen Teams profitieren.